Windmühle

Vilicher Stiftsmühle

Geschichte

1593
Äbtissin und Stiftsdamen des Vilicher freiadlig-weltlichen Damenstifts, das das Vilicher Stiftsgebiet auf der rechten Rheinseite als eine Unterherrschaft von Kurköln vertrat und verwaltete, lassen nahe dem Stift „mit schweren Kosten“ eine Bockwindmühle errichten. Es war der Ersatzbau für eine im Truchsessischen Krieg (1583-1588) durch Truppen des abtrünnigen Kölner Erzbischofs zerstörte Windmühle.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 459).

1593, 10. August
In einem „Gnadenbrief“ dankt der neue Erzbischof und Kurfürst Ernst von Wittelsbach dem Stift für seine Investition, „die zu wahrhafter wohlfarth“ dringend notwendig gewesen sei. Gleichzeitig bestätigt er die Stiftsmühle als Bannmühle für den Raum Vilich / Rheindorf und gab den Eingesessenen den Befehl, ihr Getreide nur auf dieser Mühle mahlen zu lassen.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 459).

1632
Schwedische Truppen brennen die Mühle im 30-jährigen Krieg nieder.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1638
Neubau der Mühle
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1703
Die Mühle wird im Spanischen Erbfolgekrieg durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1784
Im Schutze des Mühlenberges übersteht die Mühle das „Jahrtausendhochwasser“ und den Eisgang noch leidlich, doch folgten mit dem alsbald mehr und mehr in Frage gestellten Mahlzwang und dem politischen Umbruch am Ende des Alten Reiches Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Not.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1804
Auflösung des Damenstifts; die Pächter der Mühle hatten nach der Auflösung des Stifts im Laufe von nur zehn Jahren nicht weniger als drei neue Herren.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

ohne Datierung [um 1804]
Zunächst bringt der Fürst von Nassau-Usingen die Herrlichkeit an sich
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1806
Die Herrlichkeit fällt an den Großherzog von Berg – den französischen Reitergeneral Murat.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1815
Die Herrlichkeit fällt an Preußen; daraus ergeben sich vielfältige Probleme und Auseinandersetzungen
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1876
Der letzte Pächter, Ferdinand Schumacher, kauft die Mühle; damit enden auch die Auseinandersetzungen
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

1882, Nacht vom 9. / 10. Juni
Die Bockwindmühle brennt ab. Ein Mühlenknecht hatte das Feuer gelegt, weil er sich wegen einer Zurechtweisung seines Meisters hatte rächen wollen, wie er später gestand.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 460).

Quellen

Literatur:
Vogt, Hans:
Die Rheinischen Windmühlen.
(Hrsg.: Verein Niederrhein e. V.).
Krefeld 2005.

Antriebstyp
Standort

Stiftsstraße / Auf dem Mühlenberg
Bonn-Vilich
Deutschland

Region
Name

Vilicher Stiftsmühle

Eigentümeraddresse

Deutschland