Windmühle

Fritzdorfer Mühle

Geschichte

1842
Der am 11. November 1811 geborene westfälische Müllerbursche Julius Robrecht baut nach seiner Heirat mit der aus Fritzdorf stammenden Maria Theisen in Fritzdorf eine Windmühle. Das Baumaterial lieferte die Burgruine Sommersberg, den Wind der 259 m hohe Berg oberhalb der Ahr, der so zum höchsten und zugleich südlichsten Mühlenberg des Rheinlandes wurde.
Zunächst wohnte er im Untergeschoss des Turmes, dann errichtete er nebenan ein Wohnhaus, um in dem nun frei gewordenen Raum neben dem traditionellen Mahlgeschäft auch Öl zu schlagen.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

1894 / 1895
Die Nachfahren Robrechts kapitulieren vor den großen Wassermühlen unten am Fluss und gewiss auch vor den aufkommenden Industriemühlen.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

1899
Das Anwesen wird an Balthasar Geuer aus Meckenheim verkauft, der es später an ein Konsortium von mehreren Gemeinden abtrat.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

1909
Das Konsortium von mehreren Gemeinden nimmt den Mahlbetrieb noch einmal auf, wohl als eine Art Wirtschaftsförderung.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

1909
Stilllegung; Niederlegung des Wohnhauses und der Wirtschaftsgebäude
(Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Zentrales Denkmälerarchiv, 23, Rhein-Sieg-Kreis, Wachtberg, Fritzdorf).

1911
Stilllegung; die Nebengebäude werden abgerissen. Die Flügel drehten sich bei starkem Wind noch einige Jahre, ehe sie abfielen. Die Mühle verkam nun zusehends, ohne dass allerdings der solide aus Basalt und Grauwacke gebaute Turm ernsten Schaden genommen hätte.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

1985
denkmalpflegerische Aufnahme
Turmwindmühle aus Bruchstein (Basalt, Grauwacke, Ziegel), so genannte Holländer Mühle; das Baumaterial stammt zum größten Teil vom Turm der ehemaligen Burg Sommersberg; erhalten der Mühlenstumpf, sich leicht konisch nach oben verjüngend mit kleinen Rundbogenfenstern, Eingangstür an der Nordseite, schlichten Rundbogenöffnungen, weiterer Tür auf der Südseite; durch einfaches Kegeldach abgedeckt; vom Mahlwerk nichts mehr erhalten, im Innern ein Mühlstein, ebenso vor der Mühle, zu Tischen umfunktioniert
(Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Zentrales Denkmälerarchiv, 23, Rhein-Sieg-Kreis, Wachtberg, Fritzdorf).

Zustand

2005
Der Turm gehört der Gemeinde Wachtberg, die ihn zum Mittelpunkt eines vielbesuchten Rast- und Grillplatzes machte und mit einer gepflegten Grünanlage umgab.
Der Mühlenberg ist historischer Boden: Die römische Armee unterhielt hier einen Wachtposten. Und wenn um 1900 hier Kaisermanöver abgehalten wurden, dann war der Mühlenberg der Feldherrnhügel, auf dem Wilhelm II. neben dem Mühlenturm seine Kaiserstandarte aufpflanzen ließ.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 463).

Quellen

Abbildungen:
3 Fotos
(Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Zentrales Denkmälerarchiv, 23, Rhein-Sieg-Kreis, Wachtberg, Fritzdorf).

Quellen:
Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Zentrales Denkmälerarchiv, 23, Rhein-Sieg-Kreis, Wachtberg A-H.

Literatur:
Vogt, Hans:
Die Rheinischen Windmühlen.
(Hrsg.: Verein Niederrhein e. V.).
Krefeld 2005.

Antriebstyp
Standort

Windmühlenstraße
Wachtberg-Fritzdorf
Deutschland

Name

Fritzdorfer Mühle

Eigentümeraddresse

Deutschland