Windmühle

Mühle der Freiheit Wesseling

Geschichte

1579, 31. Oktober
Herzog Wilhelm IV. von Jülich gestattet seinem Kanzler Wilhelm von Orsbeck, in der Freiheit Wesseling, die zum Herzogtum Berg gehörte, eine Windmühle zu errichten und das Zwangsgemahl für sie an sich zu nehmen. Da Wilhelm zu dieser Zeit wegen seiner Geisteskrankheit bereits regierungsunfähig war, dürfte Orsbeck seinen Vorteil weitgehend selbst bestimmt haben. Allerdings zahlte er jährlich 3 Goldgulden an die Staatskasse.
Der Kanzler verwirklichte sein Vorhaben, indem er dem Mühlenmeister Laurenz von Stommeln beauftragte, die Mühle auf eigene Kosten „aufrichtig und wohlgerust“ zu bauen; dafür sollte Laurenz die Mühle 15 Jahre lang gegen jährlich 20 Malter Roggen nutzen dürfen. Er selber trug zu den Baukosten 150 Kölnische Taler und einiges Bauholz bei. Als die Kosten dann überschritten worden waren, gab er dem Müller noch weitere 50 Taler, diesmal jedoch als Darlehen.
Der Mahlzwang erstreckte sich rechtlich zwar nur auf die Bergische Exklave Wesseling. Aber die kurkölnischen Nachbardörfer Berzdorf und Keldenich wurden faktisch mit einbezogen, da sie bisher in der Wahl der Mühle frei gewesen waren und der Erzbischof es offenbar versäumt hatte, sie einem eigenen Bannbezirk zuzuweisen.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 448, 449).

1703
Wie lange genau die Bockwindmühle bestanden hat, ist nicht mehr festzustellen. 1703 ist bei einer Grundstücksbeschreibung von einer Stelle die Rede, „wo die Mühle vorhin gestanden“ hatte. Dieser Platz lag ungefähr in der Mitte des Dreiecks aus den drei genannten Dörfern, wo sich die „Mühlen“-Wege getroffen haben.
Für die Einwohner Wesselings war der Verlust der Mühle besonders schmerzlich, weil sie der kurfürstlichen Mühle zu Langel zugewiesen wurden, die jenseits des Rheinstromes lag. Davon konnten sie sich erst 1787 gegen Lieferung von jährlich 5 Malter Roggen an die Hofkammer in Düsseldorf freikaufen.
(Vogt, Rheinische Windmühlen, S. 449).

Quellen

Literatur:
Vogt, Hans:
Die Rheinischen Windmühlen.
(Hrsg.: Verein Niederrhein e. V.).
Krefeld 2005.

Antriebstyp
Standort

Mühlenweg
Wesseling
Deutschland

Name

Mühle der Freiheit Wesseling

Eigentümeraddresse

Deutschland