Wassermühle

Gymnicher Ölmühle

Geschichte

1563, 12. November
Zwischen Werner, Herr zu Gymnich, fürstlich jülicher Marschall, und Katharina von Wachtendonck, Witwe des Hermann Haes, über die Grenzen der Herrlichkeiten Gymnich und Türnich, wegen der neu erbauten Mühle, deren Pfähle in der Erft stehen, wegen der Fischerei in der Erft, wegen eines Büschchens, suergen genannt, und wegen des Auftreibens der Schafe zum Hause Katterforst war Streit entstanden.
(Heidenbluth, Mühlen auf dem Gebiet Erftstadts, Gymnicher Mühle).

seit 1587
Urkundliche Erwähnung auch einer Ölmühle
(Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Archiv Technik- und Industriedenkmalpflege, Wassermühlen, Akte Gymnicher Mühle).

ab 1587
In den Urkunden für Gymnich erscheint auch eine Ölmühle; unklar ist, ob es sich an heute unbekannter Stelle ein eigenes Ölmühlengebäude befand, oder ob es sich bei der „neu erbauten Mühle, deren Pfähle in der Erft stehen“ (siehe 1563, 12. November) um eine Doppelmühlenanlage mit einem Wasserrad für Korn- und einem Wasserrad für Ölmühle handelte. Erst für das Jahr 1837 haben wir den schriftlichen Beleg für eine derartige Anlage auf der Gymnicher Mühle, die allerdings wesentlich älter sein könnte.
(Heidenbluth, Mühlen auf dem Gebiet Erftstadts, Gymnicher Mühle).

1627, 30. September
Für die Ölmühle sollen die Pächter jährlich 1500 Roubkuchen (Rüb- oder Ölkuchen, Pressrückstand bei der Ölherstellung) auf das Haus Gymnich liefern oder für 100 Kuchen 1 Taler kölnisch zahlen.
Die Pächter erhalten 3 Wagen Holz aus der Ville, das sie auf ihre Kosten holen müssen.
Die Pächter sind verpflichtet, die Gebäude in Ordnung zu halten und notwendige Reparaturen vornehmen zu lassen. Der Verpächter liefert Schauff und Holz, die Pächter bezahlen und beköstigen die Handwerker.
(Heidenbluth, Mühlen auf dem Gebiet Erftstadts, Gymnicher Mühle).

1633 – 1647
Aufzeichnungen des Gymnicher Vikars und Schlosskaplans Albert Schmitt, genannt Fabritius: Fabrizius [so die Vorlage] kaufte zuerst Öl (für die Unterhaltung einer immer brennenden Lampe in Herrn Johanns Chörchen) in der Gymnicher Ölmühle. Als aber im Jahre 1633 der Ölmüller erklärte, er könne Öl nur gegen Lieferung des Ölsamens abgeben, schickte Fabritius in der Folgezeit seine Schwester Maria auf das Bürgerhaus in Lechenich, um bei Meister Johann Duchendler Öl zu kaufen. Als 1637 das Öl knapp wurde, ging er selbst nach Lechenich und erreichte durch inständiges Bitten, dass ihm Öl verkauft wurde, wobei er registrierte, dass der Ölpreis aufgeschlagen war.
(Heidenbluth, Mühlen auf dem Gebiet Erftstadts, Gymnicher Mühle).

Quellen

Quellen:
Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Archiv Technik- und Industriedenkmalpflege, Wassermühlen, Akte Gymnicher Mühle.

Literatur:
Heidenbluth, Daniel:
Mühlen auf dem Gebiet Erftstadts.
(Unveröffentlichtes Manuskript mit Kommentierungen von Frau Stommel, Erftstadt; Exemplar im Archiv des Rhein-Erft-Kreises, Bergheim).
o. O., o. J.

Antriebstyp
Standort

Erftstadt
Deutschland

Name

Gymnicher Ölmühle

Eigentümeraddresse

Deutschland